Biografie Agat Schaltenbrand
1926 wird Agat Schaltenbrand in Laufen (BE, heute BL) als jüngstes von drei Kindern geboren. 1943–47 Kunstgewerbeschule in Basel. Als freischaffende Künstlerin bleibt Schaltenbrand für viele Jahre auf Nebenverdienste als Schaufensterdekorateurin, Keramik- und Larvenmalerin angewiesen.
1949 heiratet Schaltenbrand den emigrierten deutschen Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Otto Zimmermann (*1894 Leipzig). Schaltenbrand gestaltet Bühnenbilder für sein literarisches Kabarett und Kammertheater. 1950 Geburt der Tochter Eva Zimmermann. 1961 stirbt Otto Zimmermann. Die ihm erst in den letzten Lebensjahren zugesprochene deutsche Wiedergutmachungsrente befreit die Künstlerin von den ärgsten finanziellen Sorgen.
Um 1960 begegnet Schaltenbrand der ebenfalls in Laufen geborenen Bildhauerin Owsky Kobalt (*1937), es entsteht eine intensive Lebensfreundschaft. Kobalt wohnt in einem Steinbruch bei Dittingen. Schaltenbrand fotografiert in dessen Umgebung und gewinnt daraus Motive für viele Zeichnungen.
1955–1983 sechs Einzelausstellungen in fünf verschiedenen Galerien. 1957–1986 regelmässige Teilnahme an den Weihnachtsausstellungen in der Kunsthalle Basel, Zeichenunterricht an einer Sekundarschule. 1965 Gruppenreise in einem VW-Bus nach Indien. 1966 Bezug eines grossen Ateliers im Atelierhaus Klingental.
1985 widmet Jean-Christophe Ammann Agat Schaltenbrand eine Einzelausstellung im 1. Stock der Kunsthalle Basel (parallel zu Fischli/Weiss im Erdgeschoss). Die spärlichen Reaktionen auf die Ausstellung sind eine grosse Enttäuschung für die Künstlerin und führen zu einem Rückzug von der Ausstellungstätigkeit.
1995 folgt die einzige und letzte Teilnahme an einer Weihnachtsausstellung. Schaltenbrand gewinnt den Kunstpreis der Basler Zeitung für ein grossformatiges Bild. Fortan nimmt sie an keinen Wettbewerben mehr teil. 2011–2012 erstellt Frank Wössner mit der Künstlerin das 811 Werke umfassende Oeuvre-Verzeichnis.
2018 stirbt Agat Schaltenbrand. In der Hoffnung auf die Gründung einer Nachlassstiftung, vermacht sie ihr Gesamtwerk der Freundin Owsky Kobalt. 2019 stirbt auch Owsky Kobalt. Ihr Neffe Clive Yarham erbt das Werk Schaltenbrands und übergibt es im Januar 2020 an ARK Basel.
Siehe Eintrag auf Wikipedia